Mit dem Neubauprojekt Raumkante entsteht in Heidelberg auf einer ehemaligen Konversionsfläche bezahlbarer Wohnraum für vielfältige Nutzergruppen. Das dreigeschossige Wohngebäude bietet Platz für zwei Wohngruppen und setzt auf innovative gemeinschaftliche Wohnkonzepte, die Räume wie gemeinschaftliche Küchen und Laubengänge einbeziehen.

Der architektonische Entwurfsgrundsatz beruht auf dem Gedanken, kostengünstiges Wohnen und ganzheitlich nachhaltige Optimierung miteinander zu verbinden. Daher ist der Neubau auch im Hinblick auf das Tragwerk einfach und langlebig geplant, um Effizienz und Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.

Fast + Epp hat die Leistungen der Tragwerksplanung inklusive Bauabnahmen sowie Beratungsleistungen zur Bauphysik (Bauakustik) gemäß HOAI erbracht.

Projektinformationen

  • StandortHeidelberg
  • AuftraggeberRaumkante Heidelberg GmbH
  • EntwurfDGJ Architektur GmbH
  • GrößeBGF: 971.70 m², BRI: 2.774,5 m³
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Das Wohngebäude ist als dreigeschossiger Neubau in Holzbauweise ausgeführt. Das Tragwerk bilden tragenden Außenwände und eine tragende Mittelwand als Holzständerkonstruktion. Im Erdgeschoss sind in der mittleren Tragachse zum Teil Unterzüge aus Laubholz mit erhöhter Druckfestigkeit verbaut, um die punktuellen Belastungen der Stützen in den Obergeschossen abzufangen.

Die Decken sind in Brettsperrholz ausgeführt und werden über die Wände abgetragen. Sowohl die Holzständerwände als auch die Holzstabwerke im Gebäudeinneren sind zur Sicherstellung des konstruktiven Brandschutzes mit Gipskartonplatten verkleidet.

Die beiden oberen Geschosse des langgestreckten Baukörpers sind über eine giebelseitig angeordnete Außentreppe erschlossen. Sie besteht aus einem Stahlbetontreppenlauf, welcher auf zwei kleinen Stahlbetonrahmen lagert.

Als Erschließung dienen zwei Laubengänge. Diese sind wiederum in Holzbauweise konstruiert mit WPC-Terrassendielen auf Holzbalken und bis in die Fundamente durchgehenden Stützen, die im Zusammenspiel von Durchmesser und Länge sehr filigran wirken. Als Maßnahme des konstruktiven Holzschutzes sind die durchlaufenden Stützen an die Podeste mittels innenliegender Stahlverbinder angeschlossen.

Die Aussteifung des Laubengangs erfolgt über einen Anschluss der Laubengangstützen an das Wohngebäude. Hierbei erfolgte die bauakustische Entkopplung des vorgesetzten Erschließungselements durch den Einsatz von Sylomer®-Lagern an den Anschlusspunkten.

Bildnachweis: Thilo Ross