Das aus Bundesmitteln geförderte Neubauprojekt im Stadtteil Dietesheim bietet vielfältige Betreuungsmöglichkeiten für 124 Kinder in zwei U3- und vier Ü3-Gruppen. Die nach dem offenen Konzept arbeitende städtische Kita fügt sich als kompakter, langgestreckter Bau nahtlos in die städtebaulichen Strukturen eines reinen Wohngebietes ein.

Im Erdgeschoss des zweigeschossigen Baus befinden sich die Räumlichkeiten der Krippe. Das Obergeschoss beherbergt den Kindergartenbereich. Das Raumprogramm umfasst Gruppen-, Spiel- und Kreativräume, zwei Bistros, Sanitärräume und je einen Mehrzweck- und Personalraum sowie das Büro für die Leitung.

Fast + Epp hat die Leistungen der Tragwerksplanung gemäß HOAI erbracht. Einschließlich mehrerer Besonderer Leistungen, darunter statische Nachweise zu nicht zum Tragwerk gehörenden Konstruktionen und die Bauüberwachung auf der Baustelle hinsichtlich der Ausführung der Tragwerke. Der Auftrag umfasste zudem das Beratungsgebiet Bauphysik in den Bereichen Wärmeschutz, Bauakustik und Raumakustik (jeweils Leistungsphasen 1–7).

Projektinformationen

  • StandortMühlheim am Main
  • AuftraggeberMagistrat der Stadt Mühlheim am Main
  • EntwurfFranke Seiffert Architekten ⁄ raum z architekten
  • Größe1.385 m² BGF
  • Kosten2,2 Mio. EUR netto, Kgr. 300 + 400
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Das nicht unterkellerte Gebäude ist in Schottenbauweise mit Glasfassade und Stahlbeton-Flachdach mit einer umlaufenden Attika geplant. Die tragenden und nichttragenden Wandscheiben sind in Mauerwerk ausgeführt, die horizontalen Bauteile in Stahlbeton. Erdgeschoss und Obergeschoss kommunizieren über eine zweiläufige, schallentkoppelte Stahlbeton-Fertigteiltreppe miteinander.

Die Außenwände der Kita sind partiell in Holzbauweise konzipiert. Die geschosshohe Pfosten-Riegel-Fassade auf der Ostseite des Gebäudes sorgt für einen hohen Tageslichteintrag. An drei Gebäudeseiten dient ein als filigrane zweigeschossige Stahlkonstruktion ausgeführter Laubengang im Brandfall als Fluchtbalkon. Für dessen Anschluss an Attika und Geschossdecke hat Fast + Epp den Wärmebrückennachweis geführt.

Der Nachweis über einen ausreichenden sommerlichen Wärmeschutz nach DIN V 4108-2 wurde mittels thermischer Simulation erbracht. Zum thermischen Komfort trägt neben der baulichen Eigenverschattung durch ein auskragendes Dach und eine verlängerte Wand der außenliegende Sonnenschutz bei.

In den frühen Leistungsphasen haben die Ingenieure von Fast + Epp auf der Grundlage der Wettbewerbsplanung der Architekten verschiedene Tragwerksvarianten betrachtet. Zudem wurden mehrere Möglichkeiten zur Konstruktion des Laubengangs untersucht. Als Analysetool kam dabei ein digitales 3D-Modell zum Einsatz.

Die Bewertung der potenziellen Lösungsmöglichkeiten hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile erfolgte anhand einer Matrix. Mit diesem Bewertungstool hat Fast + Epp der Bauherrin und dem Planungsteam eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die weiteren Planungen an die Hand gegeben.

Bildnachweis: Thomas Ott