Mit dem Neubau wurde die Erich-Kästner-Schule in Hanau um eine Mensa mit Ganztagesbereich erweitert. Die Klinkerfassade der neuen Mensa antwortet auf die Fassaden der umgebenden Bestandsbauten und gliedert den Bau optisch in den bestehenden Bildungscampus ein.

Herz des eingeschossigen Gebäudes ist der 285 m² große Speisesaal, der auch als Aula mit Bühne dient. Er wird auch durch die benachbarte Kaufmännischen Schulen genutzt. Das Gebäude ist über ein 122 m² großes Eingangsfoyer erschlossen, das ebenfalls der multifunktionalen Nutzung dient – beispielsweise für Ausstellungen. Ergänzt wird das Raumprogramm um Gruppenräume, einen Bewegungsraum, Büro- und Besprechungsflächen, einen Kiosk, die Küche mit Personalraum sowie Sanitär-, Lager- und Technikräume. Der Ganztagesbereich verfügt zu zwei Seiten hin über eigene Eingänge.

Der für die städtischen Liegenschaften zuständige Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement hat das Darmstädter Ingenieurbüro Fast + Epp mit den HOAI-Grundleistungen der Tragwerksplanung im Leistungsbild Vorentwurfsplanung bis Vorbereitung der Vergabe beauftragt. Es wurden auch die notwendigen Nachweise zum konstruktiven Brandschutz geführt.

Projektinformationen

  • StandortHanau
  • AuftraggeberHanau Immobilien- und Baumanagement, Eigenbetrieb der Stadt Hanau
  • EntwurfCNK Planungsgesellschaft mbH
  • Größe1.280 m² BGF
  • Kosten2,8 Mio. EUR netto, Kgr. 300 + 400
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Der Erweiterungsneubau wurde in Massivbauweise errichtet, mit Stahlbeton-Flachdecken auf tragenden Mauerwerkswänden. Bereichsweise ist die Decke auf Stützen punktgelagert. Vor der Glasfassade des Foyers tragen Stützen einen Überzug bzw. eine Attika. Dies ermöglicht die stützenfreie Ausbildung der Außenwand.

Über der Mensa herrschen große Spannweiten von 14 Metern vor. Diese sind durch eine Stahlbeton-Rippendecke mit vier Unterzügen realisiert worden. Die Lasten werden auf diese Weise zu den seitlichen Mauerwerkswänden geführt.

Über nichttragenden Bereichen fängt ein umlaufender Unterzug auf nur wenigen Stützen die Lasten ab. So etwa im Bereich der Fassaden zur angrenzenden Außenfläche und zur Terrasse hin. Hier sorgen großflächige Glasfronten für einen hohen Tageslichteindrang.

Anlässlich einer Besichtigung des Neubaus hat der Hanauer Bürgermeister Axel Weiss-Thiel die gelungene Architektur gelobt und dabei hat die hellen, großzügigen Räume und die Klinkerfassade besonders hervorgehoben. Diese ist im Bereich der Essensausgabe nach den Plänen des Hanauer Architekten Ulrich Wagner als Filtermauer ausgebildet. Das heißt: als Klinker-Loch-Fassade. Sie sorgt bei Sonnenschein für reizvolle Lichteffekte im Inneren der Mensa.

Der klimaneutrale Sonderbau entspricht dem KfW-55-Standard. Strom liefert eine Photovoltaik-Anlage auf dem extensiv begrünten Flachdach. Beheizt wird das Gebäude, dessen Bau teilweise mit Fördergeldern finanziert wurde, über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Luft-Wärmetauscher.

Bildnachweis: Fast + Epp