Der Neubau erweitert das bestehende Gymnasium als winkelförmiger Anbau mit Klassen- und Fachräumen, Mehrzweck- und Ganztagesbetreuungsraum sowie einer Ergänzung des Lehrerzimmers. Dort, wo früher eine Gymnastikhalle stand, führt er die Dreigeschossigkeit des Bestands fort. Zugleich lässt der Neubau mit seiner teilweise begrünten Putzfassade und den großzügigen Fensterbändern gestalterische Eigenständigkeit erkennen. Ein Treppenhaus verbindet Erdgeschoss und Obergeschosse miteinander.

Das Projekt umfasste mit einer Fläche von 400 m² Sanierungsmaßnahmen im Bestand.

Fast + Epp hat die Leistungen der Tragwerksplanung gemäß HOAI erbracht. Zusätzlich zu den Grundleistungen sind Besondere Leistungen wie die Nachweise zum konstruktiven Brandschutz und die Erdbebenbemessung (Erdbebenzone 1) zu nennen.

Projektinformationen

  • StandortFrankenthal
  • AuftraggeberStadtverwaltung Frankenthal
  • Entwurfblocher partners
  • Größe1.725 m² BGF
  • Kosten3 Mio. EUR netto, Kgr. 300 + 400
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Der Erweiterungsneubau ist in Massivbauweise errichtet. Stahlbetondecken mit Spannweiten zwischen sechs und acht Metern lasten auf Mauerwerks- und Stahlbetonwänden ab. Da die Grundrisse der drei Geschosse im Wesentlichen gleich aufgebaut sind, ist durch übereinanderstehende tragende Wände ein effizienter Lastabtrag gegeben. Die Aussteifung gewährleisten Wände und Geschossdecken.

Die Wände im Flur haben Sichtbetonqualität. Einbauschränke, Türen und Portale sind hingegen aus Eichenholz gefertigt. So entsteht ein kontrastreicher Dialog zwischen warmen und kühlen Oberflächen.

Bei den Treppenläufen handelt es sich um Stahlbetonfertigteile mit schallentkoppeltem Anschluss an die Zwischen- und an die Geschosspodeste. Die mobilen Trennwände im Bereich des Ganztagesraumes und des Mehrzweckraumes sind in der statischen Berechnung durch den Trennwandzuschlag berücksichtigt worden.

Im Bereich der versetzt angeordneten Fenster in den Außenwänden konnten die Stützen nicht übereinander angeordnet werden. Daher werden die Lasten dort über Unter- und Überzüge aufgenommen und in die darunterliegenden Wände und Stützen weitergeleitet. Die Unter- und Überzüge sind dabei teilweise als Durchlaufträger ausgebildet.

Für die Gründung des nicht unterkellerten Anbaus haben die Ingenieure von Fast + Epp verschiedene Varianten untersucht. In Abstimmung mit dem Architekten ist die Entscheidung zugunsten einer Bodenverbesserung auf Rüttelstopfsäulen gefallen. Denn dies stellt die wirtschaftlichste Variante dar. Dadurch wird der Boden ertüchtigt, kann die anstehenden Lasten aufnehmen und in tragfähigere Schichten weiterleiten.

Bildnachweis: Joachim Grothus