Die Wilhelm-Arnoul-Schule, eine Grundschule in Mörfelden-Walldorf, hatte ihre Kapazitätsgrenzen erreicht und genügte nicht mehr den modernen sozialen, energetischen und pädagogischen Anforderungen. Das vorhandene Gebäude, das die Verwaltung, die Mensa, die Küche und die Aufenthaltsbereiche beherbergt, benötigte eine umfangreiche Sanierung und einen weitreichenden Umbau. Ein zweistöckiger Anbau ergänzt nun das alte Gebäude und bietet zusätzliche Unterrichtsräume, eine Aula, Bereiche für Ganztagsbetreuung und einen barrierefreien Zugang, organisiert in modernen Jahrgangsclustern innerhalb einer fünfzügigen Schule. So gelingt eine optimale Integration von Kindern mit Behinderungen – ein beispielhafter Fortschritt in der schulischen Architektur und Pädagogik.

Eine neu errichtete Halle verknüpft beide Hauptgebäude miteinander, wodurch ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Der klimaneutrale Anbau wird in einer Holzständerbauweise mit vorfabrizierten Modulen realisiert.

Projektinformationen

  • StandortMörfelden-Walldorf
  • AuftraggeberKreisausschuss des Kreises Groß-Gerau
  • Entwurfopus Architekten
  • Größe5.491 m² BGF
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Zur Aussteifung dienen Holzständerwände im Treppenhaus und die Trennwände zwischen den Klassenräumen. Über diesen ist die Technikebene angeordnet. Beim Dach und den Geschossdecken im Unterrichtsbereich kommen akustisch hochwirksame Lignatur Deckenelemente zum Einsatz, die auf Stützen und Unterzügen aus Brettschichtholz bzw. aus Stahl ruhen.

Das zentrale Element der Wilhelm-Arnoul-Schule stellt die neu gestaltete Eingangshalle dar, die eine zweistöckige Aula sowie Bereiche zum Spielen, Lesen und Verweilen umfasst. Die Decke über der Halle mit ihrer freistehenden Stahlbetontreppe spannt im EG über 9 Meter. Das Foyer wird als Ort der Begegnung zum Dreh- und Angelpunkt. Das Foyer avanciert zum zentralen Treffpunkt und Herzstück der Schule. Die Treppe, ausgestattet mit Sitzstufen, fördert nicht nur die Verbindung der Stockwerke, sondern wird ebenso zur Plattform für diverse schulische Aktivitäten und Veranstaltungen.

An der Wilhelm-Arnoul-Schule treten Bestand und Neubau in eine harmonische Verbindung. Vorhandene Ressourcen – Raum und Material – wurden verantwortungsvoll genutzt, um dem Ziel einer nachhaltigen und klimaneutralen Bauweise zu genügen. Mit einem klaren Fokus auf den Holzbau setzt die Schule neue Maßstäbe, denn selbst die Fluchttreppenhäuser sind in Holzbauweise umgesetzt. Holz ist auch im Innenausbau das dominierende Element, was den Räumen ihren besonderen Charakter verleiht und zu einem optimalen Raumklima beiträgt.

Mit diesem Konzept werden Funktionalität, Ästhetik und soziale Interaktion in einem nachhaltigen Baustil vereint. Besonders schlanke runde Stützen aus Brettschichtholz in der Eingangshalle und die Auskragung des Eingangsbereiches, ohne sichtbare Stützen, sind eindrucksvolle Zeugnisse der anspruchsvollen tragwerksplanerischen Lösungen, die hier zum Einsatz kommen. Die auskragende Geste betont den neuen Eingang und dient der Orientierung auf dem erweiterten Campus. Außerdem konnten auf diese Weise alle Holzstützen im Gebäudeinneren platziert werden und so zur Dauerhaftigkeit der nachhaltigen Konstruktion beitragen.

Bildnachweis: Eibe Sönnecken