Das Sportbad Heidberg, eines der Europabäder der Stadt Braunschweig, hat zur Verlängerung der Nutzungsdauer und zur Attraktivierung einen Teilneubau erhalten. Er ersetzt zwei Baukörper aus den 1970er-Jahren.

Das neue Gebäude bietet ein neues 25-Meter-Sportbecken, ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden sowie ein Planschbecken. Zudem ist ein abwechslungsreicher Saunabereich und ein Eingangs- und Umkleidebereich entstanden. Im Untergeschoss befinden sich die Schwimmbadtechnik und der Personaleingang. Ein Teil des Bestandskellers blieb erhalten und wurde in der Abbruch- und Bauphase weiterhin genutzt.

Fast + Epp hat die Leistungen der Tragwerksplanung gemäß HOAI erbracht. Die Ausführungsplanung wurde dabei an einen Generalunternehmer vergeben. Im Rahmen einer erweiterten Grundlagenermittlung wurde eine Bewehrungsdetektion im Bestand durchgeführt. Zudem hat Fast + Epp den Nachweis der sicheren Abbruchfolge erstellt.

Projektinformationen

  • StandortBraunschweig
  • AuftraggeberStadtbad Braunschweig Sport und Freizeit GmbH
  • Entwurfpbr Planungsbüro Rohling AG
  • Größe3.180 m² BGF
  • Kosten8,2 Mio. EUR netto, Kgr. 300 + 400
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Der eingeschossige Neubau ist unmittelbar an das bestehende Sportbad aus den 1990er-Jahren angeschlossen. Die Einheit zwischen Alt und Neu wird durch die Fassadengestaltung betont. Die zweischalige Konstruktion der neuen Vorhangfassade hat eine hohe Dauerhaftigkeit und ist kostengünstig zu unterhalten. Mit ihren hellen Faserzementtafeln antwortet sie auf die Betonsteinfassade des Bestands.

Der Neubau besteht vorwiegend aus einer Stahlbetonkonstruktion. Das Gebäude wird durch eine Kombination von tragenden Wänden und eingespannten Stützen ausgesteift.

Bei der Decke über der Schwimmhalle sind Satteldachbinder aus Brettschichtholz zum Einsatz gekommen. Hier wird eine Spannweite von 15 Metern erreicht. Die Binder sind über Edelstahl-Schlitzbleche und Ankerplatten an die Randunterzüge angeschlossen. In die Unterzüge bzw. die Schwimmhallendecke sind Leitungen der technischen Gebäudeausrüstung integriert. Denn im Bereich des Schwimmerbeckens und des Lehrschwimmbeckens (beide aus Edelstahl) wird die Zuluft über Weitwurfdüsen eingebracht.

In einem frühen Planungsstadium haben die Ingenieure von Fast + Epp Betrachtungen am digitalen 3D-Modell durchgeführt, um die Konstruktion zu optimieren. Verschiedene Varianten wurden in puncto Materialwahl für das Dachtragwerk und zur Auftriebssicherung durchgespielt. In Form einer Bewertungsmatrix hat Fast + Epp der Bauherrin und den Architekten eine leistungsfähige Entscheidungshilfe an die Hand gegeben.

Beim Abbruch des Bestandes wurde eine unerwartete Gebäudefuge entdeckt. Auf dieses unvorhergesehene Ereignis hin hat Fast + Epp in Kooperation mit den Architekten das statische System geändert. Durch die zügige Umplanung von Bau- und Endzustand konnten Verzögerungen im Bauablauf vermieden werden.

Die Bauausführung ist in mehreren Abschnitten im laufenden Betrieb erfolgt.

Bildnachweis: fotodesign bierwagen