Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg entsteht ein Neubau für ein zwei- bis vierzügiges Gymnasium. Er wird nach seiner Fertigstellung von der bestehenden Schulgemeinschaft des Heinrich-Hertz-Gymnasiums genutzt. Im Realisierungswettbewerb um die Generalplanerleistungen hat AFF Architekten den ersten Platz belegt.

Der Entwurf sieht eine eigenständige und selbstbewusste Schullandschaft vor, die zugleich mit ihrer städtebaulichen Umgebung (Wohnbauten von bis zu 22 Geschossen) vernetzt ist. Der Vorplatz und die Freiflächen schaffen zudem eine Zäsur. Ein kompakter Baukörper reagiert auf die enge Grundstücksfläche und verjüngt sich durch nach oben hin immer weiter zurückspringende Geschosse. Die auf diese Weise entstehenden Terrassen mit Begrünung sind als „grüne Klassenzimmer“ Teil des pädagogischen Konzepts.

Herz des Erdgeschosses ist ein als Mensa, Mehrzweck- und Musikbereich zu nutzendes Foyer mit zentraler Schultreppe. Auch der Verwaltungsbereich ist hier angeordnet. In den Obergeschossen sind Compartments vorgesehen, die nach dem Berliner Lernhauskonzept als kleine Schule in der großen gedacht sind: Um ein zentrales Forum herum, das als gemeinschaftliche Lern- und Aufenthaltsfläche genutzt wird, gruppieren sich Unterrichtsräume und Teambereiche für Lehrer.

Fast + Epp ist mit Grundleistungen sowie Besonderen Leistungen der Tragwerksplanung nach HOAI beauftragt. Das Projekt befindet sich momentan in der Planungsphase.

Projektinformationen

  • StandortBerlin
  • BauherrinHOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH
  • AuftraggeberAFF Architekten
  • EntwurfAFF Architekten
  • Größe12.390 m² BGF
  • ZertifizierungBNB Silber (angestrebt)
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Das Tragwerk des drei- bis fünfstöckigen Schulgebäudes wird nach jetzigem Stand der Planung aus einer Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit Holz-Beton-Verbund-Rippendecken über den Gemeinschaftsbereichen und vorgefertigten Spannbeton-Hohldielendecken über den Klassenräumen bestehen. Für Bereiche mit geringeren Spannweiten sind Stahlbeton-Flachdecken vorgesehen. Stahlbetonunterzüge tragen die Deckenlasten ab. Die Aussteifung des Gebäudes wird über die Treppenhauskerne und einzelnen Stahlbetonwände sichergestellt.

Diese hybride Lösung garantiert den optimalen Einsatz verschiedener Baustoffe. Dadurch lassen sich große Spannweiten bei gleichzeitig geringem Eigengewicht der Konstruktion realisieren. Für sichtbare Betonbauteile wie Stützen bietet sich eine Ausführung in Sichtbetonqualität an.

Im frühen Planungsstadium wurden hinsichtlich der Materialien und der Konstruktion verschiedene Varianten betrachtet. Aufgrund der nun optimierten und zudem flexiblen Tragstruktur können die meisten Wände nichttragend und die Fassade mit maximaler Transparenz ausgeführt werden.

Im Dialog mit den Architekten haben die Ingenieure von Fast + Epp dazu beigetragen, dass der auf Nachhaltigkeit hin angelegte Entwurf optimal realisiert werden kann. So entsteht in einem kompakten Bauvolumen in puncto Nutzung ein flexibles Gebäude, das in Bezug auf seine Herstellung als auch seines Unterhalts wirtschaftlich ist. Als ökologischer Baustoff kommt Holz zum Einsatz.

Bildnachweis: © AFF Architekten