Das Projekt umfasst den Umbau und die Erweiterung der Berufsbildungsstätte der Remscheider Metall- und Elektroindustrie. An Stelle bestehender Werkstatthallen, die abgerissen wurden, ist ein neuer zweigeschossiger Bildungsbau getreten.

Der mit Bundes- und Landesmitteln geförderte Neubau beherbergt neben den Werkstatt-, Fach- und Unterrichtsräumen auch Verwaltungs- und Besprechungsräume, Sozialräume und Lagerflächen. So sind in Remscheid 360 Werkstatt- und Maschinenplätze und 144 Unterweisungsplätze entstanden. Besonders prominent dabei: die große Metallwerkstatt mit einem hochmodernen CNC-Bereich.

Fast + Epp hat die Leistungen der Tragwerksplanung gemäß HOAI erbracht. Dies schließt als Besondere Leistung die Fachbauleitung mit ein. Bei der Realisierung des Bauvorhabens waren die Richtlinien für die Durchführung von Zuwendungsbaumaßnahmen (RZBau) zu beachten.

Projektinformationen

  • StandortRemscheid
  • AuftraggeberBerufsbildungszentrum der Remscheider Metall- und Elektroindustrie (BZI)
  • Entwurfassmann architekten
  • Größe4.690 m² BGF
  • Kosten7,7 Mio. EUR netto, Kgr. 300 + 400
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Der Neubau in Remscheid wurde überwiegend in Massivbauweise mit Wänden, Stützen und Unterzügen aus Stahlbeton errichtet. Um eine flexible Nutzung des Gebäudes zu gewährleisten und dabei möglichst wirtschaftlich und innovativ vorzugehen, haben die Ingenieure von Fast + Epp die Anzahl der vertikal tragenden Bauteile auf ein Minimum reduziert. Dadurch sind im Bereich der Decken hohe Spannweiten entstanden. Realisiert werden konnten sie insbesondere durch Hohlkörperflachdecken. Diese Lösung hat sich im gemeinsamen Gespräch zwischen Bauherrn, Architekten und Fast + Epp als Tragwerksplaner als flexibelste, wirtschaftlichste, innovativste und nachhaltigste herausgestellt.

Ein wichtiger Anspruch an die Dachdecke über der 1.800 m² großen Metallwerkstatt: aufgrund der großen Spannweiten bedarf es einer Konstruktion, die eine möglichst geringe Eigenlast hat. Als besonders gut geeignet hat sich eine Holzdachvariante erwiesen: Brettschichtholz-Binder mit Trapezblecheindeckung. Die Binder spannen 25 Meter weit und sind über Stahlschwerter an die umlaufenden Unterzüge und Wände angeschlossen. Durch integrierte Oberlichter strömt natürliches Licht herein. Die übrigen Räume zwischen den Bindern nehmen die technische Gebäudeausrüstung auf. Dank einer Abhangdecke unsichtbar in verdeckten Feldern.

Der Neubau besteht aus zwei rechtwinklig angeordneten Flügeln und ist in Hanglage errichtet. Daher haben die Ingenieure von Fast + Epp individuelle Gründungskonzepte für die durch eine Gebäudefuge getrennten Baukörper entwickelt.

Ein Teil der Bodenplatte liegt oberhalb des tragenden Baugrunds. Den Zwischenraum zu verfüllen, wäre zu materialintensiv gewesen. Daher ist die Bodenplatte in diesem Bereich tragend ausgeführt. Die aus ihr resultierenden Lasten werden über Stahlbetonwände in die Streifenfundamente eingeleitet.

Wegen des starken Geländeabfalls mussten verschiedene Abfangungsmaßnahmen umgesetzt werden. Stahlbeton-Schottwände minimieren die Erdbewegungen und Winkelstützmauern fangen das Gelände zum Gebäude hin ab.

“Das Gebäude wird zum Werkzeug, damit aber auch zum Vorzeigeprojekt – und das auf bundesweiter und auch internationaler Ebene.”

Michael Hagemann, ehemalige BZI-Geschäftsführer

Bildnachweis: Claudia Dreyße