Mit dem Neubau des Hallenbades in Oppenheim übernimmt die Verbandsgemeinde Rhein-Selz eine Vorreiterrolle. Hier entsteht das vermutlich erste Bad in Europa, dessen Energieerzeugung auf Wasserstoff basiert. Der Neubau ersetzt das in die Jahre gekommene Oppti-Mare Hallenbad und schafft eine moderne Infrastruktur für Schul- und Vereinssport. Das Raumprogramm umfasst ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen, ein Drei- und Ein-Meter-Sprungbrett, ein Lehrschwimmbecken sowie einen Kinderbereich. Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Abwärmenutzung sichern einen weitgehend autarken Betrieb. Energieüberschüsse werden über Ladestationen auf dem Parkplatz direkt an die Besucher weitergegeben.

 

Die Ingenieur:innen von Fast + Epp verantworteten die Tragwerksplanung für den eingeschossigen Ersatzneubau mit Unterkellerung. Eine besondere Herausforderung lag im hochwassergefährdeten Standort. Das Gebäude wurde auf Bohrpfählen gegründet, die Zug- und Drucklasten sicher in den Baugrund ableiten. Das Untergeschoss wird in wasserundurchlässiger Bauweise aus Beton hergestellt. Im Erdgeschoss bestehen die tragenden Bauteile aus Stahl und Stahlbeton. In Bereichen mit geringer Wasserbelastung kommt Recyclingbeton zum Einsatz.

Projektinformationen

  • StandortOppenheim
  • AuftraggeberVerbandsgemeinde Rhein-Selz
  • Entwurf4a Architekten
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Das Dachtragwerk ist als Holz-Stahl-Hybridsystem konzipiert. Es setzt sich aus Stahl- und Brettschichtholzbindern zusammen, die als Einfeldträger in Nord-Süd-Richtung über die Schwimmhalle und den Umkleidebereich spannen. Die Auflagerung der Binder erfolgt an deckengleichen Stahlträgern, die in Ost-West-Richtung verlaufen.

Entlang der Außenachsen sind weitere Stahlträger angeordnet, an die sowohl die Brettschichtholz- als auch die Stahlbinder sowie Stahlträger anschließen. Diese Träger werden auf V-förmigen Stahlstützen gelagert. Aufgrund der geplanten Dachneigung liegen die Stahl- und Holzbinder parallel zueinander, jedoch nicht auf gleicher Höhe. Die Binder sind weder geneigt noch um ihre eigene Achse verdreht.

Über den Dachbindern wird eine durchgehende Brettsperrholzplatte angeordnet. Sie wirkt als horizontale Deckenscheibe und wird über Verschraubungen mit den Bindern verbunden. So greifen unterschiedliche Materialien präzise ineinander und bilden die Basis für einen zuverlässigen und ressourcenschonenden Betrieb.

Bildnachweis: 4a Architekten