Die Edith-Stein-Schule in Offenbach am Main ist eine Integrierte Gesamtschule mit umfangreichem Ganztagsangebot und eine Profilschule Kulturelle Bildung. Gestiegene Schülerzahlen und die Sicherstellung der Ganztagesfähigkeit haben eine Erweiterung des Gebäudekomplexes um einen Neubau erforderlich gemacht.

Im Erweiterungsneubau sind zusätzliche Flächen für Klassen-, Hausaufgaben- und Gruppenräume sowie ein Begegnungs- und Freizeitbereich entstanden. Zugleich wurde das dreigeschossige Hauptgebäude von 1978 baulich, haustechnisch und schadstoffbedingt saniert und umgebaut. Das Projekt konnte in zwei Bauabschnitten im laufenden Betrieb realisiert werden.

Fast + Epp hat die Leistungen der Tragwerksplanung gemäß HOAI erbracht. Dies schließt Besondere Leistungen wie die Fassadenstatik und die Bauüberwachung sowie weitere Leistungen für Interims-Container ein. Die Beratungsleistungen zur Bauphysik umfassen die Bereiche Wärmeschutz und Energiebilanzierung, Bauakustik (Schallschutz) und Raumakustik.

Projektinformationen

  • StandortOffenbach am Main
  • AuftraggeberMagistrat der Stadt Offenbach am Main
  • EntwurfLoewer + Partner Architekten und Ingenieure
  • Größe13.200 m² BGF
  • Kosten22,3 Mio. EUR netto, Kgr. 300 + 400
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Der Erweiterungsneubau besteht aus zwei Vollgeschossen ohne Unterkellerung mit einem Technikbereich auf dem Dach und einem verglasten, begrünten Atrium und zurückversetztem Eingang. Geschlossene Fassadenteile sind im Obergeschoss verklinkert, im Erdgeschoss mit Fassadenplatten verkleidet und somit auf die umgebenden Bestandsbauten bezogen.

Im Erd- und Obergeschoss besteht das Tragwerk aus Stahlbetondecken auf Stahlbetonstützen- und -wänden. Größerer Spannweiten sind durch eine Hohlkörperdecke realisiert. Hierdurch wurde die Betonmasse bei gleichbleibendem Querschnitt minimiert. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss ist das Gebäude durch eine ausreichende Anzahl an massiven Wandscheiben ausgesteift. Die schallentkoppelten Treppen im Forum sowie die Treppen und die Innenwände der Treppenhäuser weisen Sichtbetonqualität auf. Da die Klassenraum-Trennwände als nichttragende Trockenbaukonstruktionen ausgeführt sind, können Raumgrößen an zukünftige Bedürfnisse der Nutzenden angepasst werden.

Für die Gründung des Gebäudes (Stahlbeton-Bodenplatte) haben die Ingenieure von Fast + Epp aufgrund des schwierig einzuschätzenden Baugrundes mehrere Grenzbetrachtungen vorgenommen. Im Eingangsbereich konnte der Querschnitt der Bodenplatte aufgrund der Auskragung der Decke reduziert werden. Unterhalb des Neubaus war ein zusätzlicher Bodenaustausch zur Bodenverbesserung erforderlich.

Für den Schallschutz des Neubaus gegen Außenlärm ist Fluglärm berücksichtigt worden. Um die Sprachverständigkeit zu verbessern, wurden die Decken akustisch ertüchtigt. Ein außen liegender Sonnenschutz bewahrt die Unterrichtsräume vor direkter Sonneneinstrahlung.

Das bestehende Hauptgebäude mit Erdgeschoss, gestaffeltem Obergeschoss und einer Technikzentrale auf dem Dach sowie einem Teilkeller als wasserdichte Wanne ist in Stahlbeton-Skelettbauweise mit Mauerwerksausfachung erstellt. Die Bauteile sind teils in Ortbeton, teils als Fertigteilkonstruktion ausgeführt. Die Rippendecken bestehen vorwiegend aus Doppelsteg-Trogplatten, die ihre Last auf einem regelmäßigen Stützraster abtragen.

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen sind für das Tragwerk relevante Umbauten und Eingriffe in die tragende Struktur des Bestandes durchgeführt worden. Dazu zählt der Abbruch einzelner Wände, das Abbrechen von Teilen der Attika oder das Erhöhen und Erstellen von Türöffnungen.

Im Rahmen einer erweiterten Grundlagenermittlung haben die Ingenieure von Fast + Epp in einer frühen Planungsphase eine Bestandsbewertung vorgenommen. Dies umfasste Untersuchungen an einer repräsentativen Anzahl an Öffnungen der Abhangdecke sowie eine Bewertung der Bestandskonstruktion hinsichtlich einer möglichen Aufstockung. Zudem haben unsere Ingenieure die Betondeckung gemessen.

Bildnachweis: Ralf Heidenreich