Im nördlichen Okanagan Valley liegt inmitten ausgedehnter Waldgebiete die Kleinstadt Armstrong. Als die baufällige Sporthalle ersetzt werden musste, hat die Kommune die Chance ergriffen, einen modernen Bau zu errichten und gleichzeitig die Bedeutung von Holz für den Wirtschaftsstandort Armstrong sichtbar zu machen.

Doch wie kann in einer Kleinstadt in British Columbia trotz knappen Budgets eine National Hockey League-Arena mit 400 Plätzen realisiert werden? Die sich bei vergleichbarem Kostenbudget von den üblichen Sportbauten im vorgefertigten Containerbau in Qualität und Ästhetik deutlich unterscheidet?

Fast + Epp hat die Leistungen der Tragwerksplanung erbracht. Das Leistungsbild umfasst dabei in Analogie zur HOAI die Leistungsphasen 1 – 9 einschließlich Besonderer Leistungen wie Erdbebenbemessung, Nachweise zum konstruktiven Brandschutz und die Bauüberwachung.

Projektinformationen

  • StandortArmstrong, British Columbia, Kanada
  • AuftraggeberThe City of Armstrong
  • EntwurfCEI Architecture ⁄ GEC Architecture
  • Größe2.508 m² BGF
  • Kosten3,8 Mio. EUR netto, Kgr. 300 + 400
  • BearbeiterFast + Epp Kanada, Dr.-Ing. Jochen Stahl

Zunächst war angedacht, die Halle mit einer Spannweite von 40 Metern zu bauen. Dies hätte man jedoch bei einer reinen Brettschichtholzkonstruktion wegen der großen Trägerhöhe, der Transportkosten und der Verbindungen nicht wirtschaftlich realisieren können. Die Ingenieure von Fast + Epp haben daher vorgeschlagen, ein gekrümmtes Dach aus maßgefertigten auskragenden Verbundbindern mit einer Spannweite von 30 Meter zu errichten. Bei diesen Dimensionen war eine wirtschaftliche Konstruktion möglich.

Die Dachkonstruktion wird von dreiecksförmigen Fachwerkbindern auf Stahlstützen gebildet, abgesetzt von einer großen aussteifenden Mauer an der Südseite des Gebäudes. Das Hauptdach ruht auf der Spitze des auskragenden Fachwerks, dessen hinteres Ende mit der Betonwand verbunden ist. Das Haupttragwerk besteht aus unterspannten Trägern mit Obergurten aus Brettschichtholz. Sie werden von V-förmigen Streben aus Stahl und zwei leicht gespreizten Zugseilen getragen.

Der Traum von einer National Hockey League-Arena mit 400 Plätzen konnte in Armstrong auch deshalb Wirklichkeit werden, weil ein Sägewerk und andere vor Ort ansässige Unternehmen und Handwerker Baumaterialien gespendet haben. Sperrholz sowie Douglasien- und Kiefernbretter wurde für die Sparrenpfetten zwischen den Bindern und für die Konstruktion der Holzrahmenbauwände und der Tribüne genutzt.

An anderer Stelle haben die Materialspenden sogar zu Umplanungen geführt. Die Wände der Umkleiden hätten in der ursprünglichen Planung trotz des hohen Feuchtigkeitsgrades, der mit dieser Nutzungsart verbunden ist, in Holzbauweise erstellt werden müssen. Erst nachdem ein Maurer größere Mengen an Betonblöcken unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte, konnten die Wände der Umkleiden in Massivbauweise umgeplant werden. An dieser Stelle erhöht das die Dauerhaftigkeit der Konstruktion und trägt zur Nachhaltigkeit des Gebäudes bei.

“Wer nicht aus Armstrong kommt und die Eissporthalle zum ersten Mal betritt, bleibt sofort stehen und schaut sich um. Und stellt dann die Frage: ‚Wie konnte diese kleine Stadt so etwas möglich machen?‘”

Chris Pieper, Mitglied des Stadtrats von Armstrong

Awards

  • Wood WORKS! British Columbia

    2007 Wood Design Award - Engineer

© CEI Architecture ⁄ GEC Architecture, © Alvin Kibet Photography